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P-11 Doppeltes Kompetenzprofil (2017–2020)

Inhalt: Aufbau von Nachwuchsfördermodellen, die eine Stärkung des doppelten Kompetenzprofils der (künftigen) Mitarbeitenden an FH und PH erlauben.

Zielgruppe: Das Programm richtet sich an FH und PH.

Laufzeit: Projektgebundene Beiträge 2017–2020. Der Schweizerische Hochschulrat hat am 26. November 2020 die Verlängerung der Laufzeit des Programms bis 31.12.2021 aufgrund von Covid-19 beschlossen.

Ausschreibungen: Hochschulen wurden am Anfang der Förderperiode eingeladen Finanzierungsanträge einzureichen. 2020 und 2021 finden neue Ausschreibungen für die Periode 2021–2024 statt.

Das Programm «Pilotprogramme zur Stärkung des doppelten Kompetenzprofils beim FH- und PH-Nachwuchs» bietet einen Rahmen für die Entwicklung, Umsetzung und Evaluation spezifischer Nachwuchsfördermodelle. Diese tragen dazu bei, dass Fachhochschulen (FH) und Pädagogische Hochschulen (PH)

  • über eine ausreichende Anzahl adäquat qualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen und
  • ihre spezifischen Profile an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis weiter schärfen und damit ihrem vierfachen Leistungsauftrag (Lehre, Forschung, Weiterbildung, Dienstleistungen) nachkommen können.  

Die acht im Rahmen des Programms geförderten Pilotprogramme beruhen auf einer Zusammenarbeit mit Praxispartnern (Unternehmen und/oder weitere Institutionen) und weisen ein hohes Potential für eine langfristige Institutionalisierung auf. Sie wurden von den Hochschulen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen fachbereichs- und berufsfeldspezifischen Anforderungen entwickelt und im Rahmen eines Calls ausgewählt.

Tandems

Tandems von PH-Dozierenden und Praxis-Dozierenden. Brückenschlag zwischen Hochschule und Zielstufe in der berufspraktischen Ausbildung von Lehrpersonen

Beteiligte Hochschulen: PH FHNW (Leading House), PHZH, PHSG

Disziplin: Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Im Rahmen des Pilotprogramms entwickeln und etablieren die beteiligten Hochschulen Tandems von professionellen Fachpersonen an der Schnittstelle von Volksschule und Pädagogischer Hochschule. Die Tandems bestehen jeweils aus einer Fachperson einer Pädagogischen Hochschule (PH-Dozierende/r, Mentor/in) sowie einer schulbasierten Fachperson (Praxis-Dozierende/r). Die Qualifizierung erfolgt über bestehende und neue Weiterbildungsangebote auf Niveau CAS sowie ‚on the job‘ durch Kooperation und gegenseitige Inputs im Tandem. Praxis-Dozierende sind Multiplikatoren im Schulfeld und dank der Weiterqualifizierung partiell im Auftrag der PH tätig. PH-Dozierende erwerben durch ihren Einsatz vertiefte Kenntnisse über die Arbeitskontexte im Schulfeld und bauen nachhaltig doppelte Kompetenzprofile auf. Beide Fachpersonen erwerben somit neben ihren primären beruflichen Kompetenzen auch solche im je anderen Feld und damit ein doppeltes Kompetenzprofil, das sie gemeinsam in die Lehrpersonenbildung an Partnerschulen einbringen.

Durch die stabile Zusammenarbeit von je einer Fachperson seitens Schule und Hochschule werden die beiden Lernorte intensiver verzahnt und damit die berufspraktische Ausbildung von Lehrpersonen weiterentwickelt und gestärkt.

Kontakt: Prof. Dr. Corinne Wyss, PH FHNW

Zur Website (PH FHNW) und zur Website des Pilotprogramms

Connect

Connect-Pilotprogramm zur Förderung doppelter Kompetenzprofile durch Connectivity-Aktivitäten zwischen Wissenschaft und Praxis

Beteiligte Hochschulen: FHNW

Disziplin: Angewandte Psychologie, Soziale Arbeit, Wirtschaft

Das Pilotprogramm zielt darauf ab, im Rahmen von hochschulspezifischen sowie hochschulübergreifenden Massnahmen zur Entwicklung von (potenziellen) Nachwuchskräften beizutragen, damit diese die Anforderungen an ein doppeltes Kompetenzprofil erfüllen: einerseits durch die Entwicklung einer individuellen Kontextsensibilität für die beiden Handlungsfelder Forschung und Praxis und ihre spezifischen Kompetenzanforderungen. Andererseits werden durch handlungsfeldübergreifende Aktivitäten (boundary crossing) und ein Begleitprogramm spezifische Wissens- und Kompetenzelemente in beiden Handlungsfeldern aufgebaut. Eine innovative Verzahnung auf personaler und institutioneller Ebene (connectivity-Aktivitäten) unterstützt den dazu nötigen Wissens- und Erfahrungstransfers systematisch. Die drei spezifischen Arbeitsansätze der Einzelprogramme (Tandemmodell, Einzelcoachings und «Rückkehrer»-Massnahmen) werden nach der Erprobungsphase auf Adaptionsmöglichkeiten anderer Hochschulen hin ausgewertet.

Von dem Pilotprogramm angesprochen werden einerseits bereits an einer der drei Hochschulen tätige wissenschaftliche Mitarbeitende. Andererseits wendet es sich an Praxisexpert/innen der Praxispartnerorganisationen und ehemalige wissenschaftliche Mitarbeitende mit Erfahrung in Hochschule und Praxis.

Die beteiligten Hochschulen sowie die Partnerorganisationen aus der Praxis verfügen nach Ablauf des Pilotprogramms über eine Auswahl verschiedener Laufbahnoptionen mit entsprechendem Weiterbildungsprogramm, die Einsatz- und Anstellungsmöglichkeiten in der Hochschule und in der Praxis eröffnen.

Kontakt: Prof. Dr. Stephan Kösel, FHNW

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Fachbereich Gesundheit

Die doppelten Kompetenzprofile der Mitarbeitenden am Fachbereich Gesundheit und in seinen Partnerinstitutionen

Beteiligte Hochschulen: BFH

Disziplin: Gesundheit

Vor dem Hintergrund der hohen und sich stets verändernden Anforderungen im Bereich der Gesundheitsversorgung sowie der zugehörigen Lehre und Forschung ermöglicht es das Pilotprogramm, bestehende Mischprofile besser in der Berufspraxis zu verankern. Personalqualifikationen und Kompetenzen werden in Lehre, Forschung und Weiterbildung durch gezielte Praxisphasen erweitert. Dies geschieht einerseits in den einzelnen Disziplinen des Fachbereichs Gesundheit (Ernährung und Diätetik, Geburtshilfe, Pflege, Physiotherapie). Andererseits können sich Praxispartner im Rahmen des Programms interdisziplinär vernetzen und ihre Berufs- und Kompetenzfelder interprofessionell weiterentwickeln. Im Rahmen des Pilotprogramms entstehen durch Hochschule und Praxispartner gemeinsam entwickelte ‚top-down‘ Initiativen respektive Austauschmodelle; gleichzeitig können Mitarbeitende eigene Initiativen für die Kompetenzstärkung beantragen.

Das doppelte Kompetenzprofil wird innerhalb der Praxispartnerschaften mit Trägern aus allen Versorgungsbereichen und –stufen der Patientenversorgung weiter gestärkt. Durch Angebote in allen Disziplinen wird eine patientenorientierte, den heutigen Anforderungen genügende Versorgung verwirklicht.

Kontakt: Prof. Dr. Sabine Hahn, BFH

Baukasten

Das Baukasten-Systen zur Stärkung des doppelten Kompetenzprofils

Beteiligte Hochschulen: HSLU

Disziplin: Sämtliche Fachbereiche der Hochschule

Die HSLU entwickelt im Rahmen eines departementsübergreifenden Projekts einen „Baukasten“ mit verschiedenen Personalentwicklungsinstrumenten zur Stärkung des doppelten Kompetenzprofils. Diese können von Vorgesetzten und Mitarbeitenden entsprechend dem individuellen Entwicklungsbedarf, den (antizipierten) Personalbedürfnissen des jeweiligen Departements sowie mit Blick auf die Gegebenheiten des Bezugs-Berufsfelds situativ eingesetzt werden. Der „Baukasten“ enthält sowohl Instrumente, die auf den Erwerb oder die Vertiefung von Praxiskompetenzen abzielen, als auch solche, die auf wissenschaftliche Kompetenzen fokussieren. Weiter werden Angebote zur wissenschaftlichen Reflexion von Berufspraxis erprobt. Die im Rahmen des Pilotprogramms entwickelten Instrumente werden als integrale Bestandteile des Personalentwicklungskonzepts der HSLU konzipiert. Sie richten sich nicht nur an Nachwuchskräfte, sondern können auch von erfahrenen Dozierenden zur Auffrischung und Vertiefung von Kompetenzen genutzt werden.

Die Unterstützung individueller beruflicher Transitions-Prozesse zwischen Hochschule und Praxis und umgekehrt sowie die Stärkung der Verbindungen zwischen Wissenschaft und Praxis tragen nachhaltig zur Sicherung einer genügenden Zahl von Dozierenden mit einem ‚doppelten Kompetenzprofil‘ bei.

Kontakt: Prof. Dr. Christine Böckelmann, HSLU

Berufsfeldbezug PH

Doppeltes Kompetenzprofil der Pädagogischen Hochschulen: Institutionelle und individuelle Anforderungen an den Berufsfeldbezug

Beteiligte Hochschulen: PH Zug und PHZH (Leading Houses), PHGR, PHLU, PH FHNW, PHSZ, PHSG, PHTG, HfH Zürich

Disziplin: Lehrerinnen- und Lehrerbildung

Das doppelte Kompetenzprofil stellt  die PHs auch im Personalbereich vor besondere Herausforderungen: Es wird zunehmend schwierig, Personal zu rekrutieren, das neben den akademischen Qualifikationen auch über einen ausgewiesen Berufsfeldbezug verfügt. Daher wird im Rahmen des Pilotprogramms eine Weiterqualifikation für PH-Mitarbeitende im Bereich der Praxisorientierung (Berufsfeldkenntnisse) geschaffen. Im Fokus steht das wissenschaftliche Personal ohne Lehrdiplom und Praxiserfahrung, oder dessen Praxiserfahrung knapp ist oder bereits lange zurück liegt. Unter Berücksichtigung der Erfahrungen aus bestehenden Angeboten einzelner Hochschulen wird für diese Zielgruppen über verschiedene Pilotierungsstufen ein überinstitutionelles modulares Angebot entwickelt. Gleichzeitig wird im Rahmen des Pilotprogramms die Bedeutung des doppelten Kompetenzprofils auf der institutionellen Ebene gestärkt und weiterentwickelt. Am Projekt partizipieren neun Pädagogische Hochschulen der deutschsprachigen Schweiz.

Das Pilotprogramm schafft ein von vielen PHs anerkanntes Qualifikationsangebot, das das PH-Personal weiter entwickelt und dessen Mobilität und Flexibilität erhöht. Zudem leistet das Projekt einen Beitrag zur Weiterentwicklung des institutionellen Verständnisses des doppelten Kompetenzprofils.

Kontakt: Christa Scherrer, PH Zug und Simone Heller-Andrist, PH Zürich

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Entrepreneurial Competence in Science

Entrepreneurial Competence in Science

Beteiligte Hochschulen: ZHAW

Disziplin: Life Sciences

Im Rahmen des Pilotprogramms wird ein praxisintegriertes Förderprogramm geschaffen, welches die unternehmerische Kompetenz bei wissenschaftlichen Nachwuchs-Mitarbeitenden entwickelt und erweitert: Ausgewählte Mitarbeitende des Mittelbaus mit (Teil-)Verantwortung in einem F&E Projekt absolvieren ein Praktikum bei einem Wirtschaftspartner, während dem sie die mit ihrem Projekt verbundene Geschäftsidee zu einem umsetzbaren Business Case entwickeln (Praxisphase). Vorgängig absolvieren diese Förderpersonen ein individuelles Weiterbildungsprogramm bei einem Wirtschaftsdepartement einer Fachhochschule, um die nötigen betriebswirtschaftlichen Grundlagen zu erwerben (Grundlagenerwerb). Sie werden während der gesamten Dauer des Förderprogramms durch einen erfahrenen Business Coach begleitet. Das Pilotprogramm ist für Nachwuchsmitarbeitende aus FH-Departementen der MINT-Bereiche konzipiert und während der Pilotierungsphase auf das Departement Life Sciences und Facility Management zugeschnitten.

Die unternehmerische Kompetenz beim wissenschaftlichen Nachwuchs-Mitarbeitenden (Mittelbau) in den MINT-Bereichen wird gefördert und erweitert. Es wird ein praxisintegriertes Kompetenzförderungsprogramm geschaffen, das die Teilnehmenden befähigt, ihre Forschungsleistung in wirkungsvolle Innovationen mit hohem wirtschaftlichem Nutzen zu transformieren.

Kontakt: Catherine Kroll, ZHAW

Pilotprogramm für den Fachbereich Soziale Arbeit

Pilotprogramm für den Fachbereich Soziale Arbeit

Beteiligte Hochschulen: HES-SO (Leading House), FHNW, FHO, HSLU und SUPSI

Disziplinen: Soziale Arbeit

Dieses Pilotprogramm identifiziert in einer nationalen Perspektive gemeinsame Nenner für den Nachwuchs des Lehrkörpers der Hochschulen für Soziale Arbeit. Es wendet sich an den aktuellen und künftigen Nachwuchs aus der Praxis und/oder den Studiengängen der Hochschule und schlägt Ergänzungen vor, damit dieser die Anforderungen eines doppelten Kompetenzprofils erfüllt, mit denen er sich konfrontiert sieht. Das Pilotprogramm schlägt einerseits Immersionsmassnahmen in Berufswelt oder Hochschule vor, die gemeinsam mit den Partnern aus der Berufspraxis entwickelt werden und die allfällige Lücken des Personals der Hochschulen für Soziale Arbeit füllen sollen. Andererseits umfasst es einen Block transversaler Programme, die sich primär an den Nachwuchs richten. Personen, die an diesen Programmen teilnehmen, profitieren von soliden Netzwerken, dank derer sie ihre Laufbahn visualisieren und konkretisieren können. Sämtliche Aktivitäten werden auf nationaler Ebene ausgeführt und koordiniert; gleichzeitig nehmen die einzelnen Hochschulen aufgrund institutioneller Gegebenheiten mehr oder weniger aktiv an den einzelnen Programmen teil.

Nach Ablauf der vier Jahre sind Instrumente entwickelt und getestet worden, an denen sich die Hochschulen für Soziale Arbeit orientieren und aufgrund derer die Berufspraxis qualifiziertes Personal rekrutieren kann, das solide Kompetenzen in Methodologie, Intervention und Evaluation mitbringt.

Kontakt: Olivier Grand, HES-SO

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Pilotprogramm HES-SO

Pilotprogramm HES-SO

Beteiligte Hochschulen: HES-SO

Disziplin: Ingenieurwesen und Architektur, Wirtschaft und Dienstleistungen, Gesundheit und Soziale Arbeit

Das Pilotprogramm HES-SO fügt sich in die Entwicklung der dualen Kompetenzen ein mit dem Ziel, die Weiterentwicklung der anwendungs- und praxisorientieren Lehre und Forschung nachhaltig zu sichern. Es basiert auf den potentiellen Vakanzen in den Hochschulen der HES-SO während der nächsten Jahre sowie auf den Kompetenzen, die es zu verstärken gilt (Forschungs- oder Praxiskompetenz). Das Pilotprogramm legt den Fokus auf die Funktionen Assistenz- oder Assozierte/r Professor/in FH sowie auf diejenige des wissenschaftlichen Adjunkten/der wissenschaftlichen Adjunktin FH und des/der Maître d’enseignement et de recherche und schlägt, auf der Basis des Profils der Kandidat/innen, spezifische Immersionsmassnahmen in Forschung oder Berufspraxis sowie eine Ausbildung in Forschungsmanagement vor. Während der Pilotphase des Programms beschränken sich die Massnahmen auf die Bereiche Ingenieurwesen und Architektur, Wirtschaft und Dienstleistungen, Gesundheit und Soziale Arbeit.

Dieses Pilotprogramm erlaubt es, konkrete Massnahmen in Zusammenarbeit mit externen Partnern zu prüfen und neue, wegweisende Laufbahnen zu definieren. Durch seine verbindende und interinstitutionelle Ausrichtung und den Einbezug sämtlicher Beteiligten betrifft das Pilotprogramm einen breiten Interessentenkreis. Es verspricht deshalb, einen bedeutenden institutionellen Impact zu erzielen.

Kontakt: Prof. Dr. Christine Pirinoli, HES-SO