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Die universitären Hochschulen fördern optimale Forschungs-, Lehr- und Arbeitsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Die nationale Petition zur Beendigung der Prekarität an Schweizer Hochschulen fordert bessere Arbeitsbedingungen für das wissenschaftliche Personal, insbesondere mehr Festanstellungen im akademischen Bereich nach dem Doktorat. Die universitären Hochschulen verstehen die Anliegen der Petition. Sie bieten den Nachwuchsforschenden ein möglichst optimales Umfeld und stellen zugleich höchste Qualitätsanforderungen entsprechend internationalen Standards.

Mittelbauverbände verschiedener Schweizer Hochschulen lancierten zusammen mit Gewerkschaften im Oktober 2020 eine Petition an die Bundesversammlung, die konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für das wissenschaftliche Personal fordert. Die Hochschulen setzen sich mit den Anliegen der Petition auseinander und verfolgen ihre Anstrengungen zur Stärkung der Nachwuchsförderung in den kommenden Jahren weiter.

Stellenprofile und Laufbahnen an Hochschulen sind je nach Fachbereich und institutionellen Rahmenbedingungen unterschiedlich ausgestaltet. Die universitären Hochschulen plädieren daher für ein gesamtheitliches Verständnis akademischer Karrieren mit Optionen in- und ausserhalb der Hochschule. Die wissenschaftliche Laufbahn muss insofern planbar sein, als dass Verfahren transparent und zeitgemäss ausgestaltet sind und für die betroffenen Personen klar ist, zu welchem Zeitpunkt wegweisende Entscheide erfolgen. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass Angehörige des Mittelbaus ihre Karriere aktiv mitgestalten können.

Die universitären Hochschulen haben den Auftrag, sowohl qualitativ hochstehende Forschung zu betreiben als auch anspruchsvolle Lehre anzubieten. Die beste Nachwuchsförderung besteht darin, junge Forschende auszubilden, die in der Lage sind, im internationalen Wettbewerb eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere einzuschlagen. Dementsprechend wollen die Hochschulen ein möglichst optimales Umfeld bieten, in dem die Nachwuchsforschenden ihr Potential voll entfalten können.

Bestehende Instrumente tragen dem Anliegen der Petition bereits Rechnung. Die universitären Hochschulen haben in den letzten Jahren zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Situation des wissenschaftlichen Personals zu verbessern, und werden diese Anstrengungen auch in Zukunft weiterführen. So haben sie die Anzahl Assistenzprofessuren mit Tenure Track erhöht und zusätzliche unbefristete Positionen und Stellen unterhalb der Professur geschaffen, um ihrem Nachwuchs unterschiedliche Karriereoptionen mit klar definierten Zielsetzungen und Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten. Neben der klassischen akademischen Karriere bieten zudem Third-Space-Positionen weitere Karrieremöglichkeiten in der Hochschule. Ferner setzen die universitären Hochschulen auf eine vermehrte Strukturierung der Postdoc-Phase, die mit früher Selektion, klaren Zielvorgaben und persönlicher Laufbahnberatung gekoppelt ist. Mit Protected Time, Entlastungsmöglichkeiten, Massnahmen und Angeboten zur Stärkung der Chancengerechtigkeit sowie Mentoring, Beratungen und Trainings stehen Doktorierenden und Postdoktoranden zudem unterstützende Instrumente im Hinblick auf eine akademische Karriere oder eine verantwortungsvolle Tätigkeit ausserhalb der Hochschule zur Verfügung.

Die universitären Hochschulen verstehen das Anliegen der Petition, die Arbeits- und Anstellungsbedingungen von Forschenden und Lehrenden weiter zu verbessern, damit diese optimale Rahmenbedingungen vorfinden, um ihre Ausbildung zu vervollständigen und damit die nächsten Laufbahnschritte zu planen. Dabei gilt es aber zu beachten, dass Qualifikationsstellen nach dem Doktorat auch einen Ausbildungscharakter aufweisen. Auch darf die Mobilität der jungen Forschenden, die sich an anderen Universitäten weiterentwickeln und qualifizieren, nicht durch Festanstellungen behindert werden. Ebenso wenig darf die Flexibilität des Systems zulasten künftiger Forschender eingeschränkt werden.

Die Schaffung unbefristeter Stellen ist aus Sicht der universitären Hochschulen eine von mehreren Massnahmen. Deren Umsetzung muss durch die einzelnen Hochschulen und im Einklang mit den an den Institutionen gegebenen Rahmenbedingungen erfolgen, damit sie greifen und nachhaltig in den Institutionen gesichert sind. Mehr Festanstellungen für Forschende und Lehrende nach dem Doktorat zu schaffen, ist nur mit entsprechenden finanziellen Mitteln möglich. Die Grundfinanzierung der Hochschulen muss daher mit dem Wachstum der kompetitiven Forschungsförderung Schritt halten. Dementsprechend hat swissuniversities in ihrer strategischen Planung 2021–2024 eine Erhöhung der Grundbeiträge gefordert, um weiterhin gezielt Massnahmen zur Verbesserung der Situation des Nachwuchses umzusetzen.

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