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Stellungnahme von swissuniversities zum Verpflichtungskredit SWEETER

Ein zusätzlicher Verpflichtungskredit von CHF 135 Mio. soll es erlauben, das laufende Forschungsförderungsinstrument SWEET zu SWEETER zu erweitern, um rasch und gezielt «Antworten auf neue, dringende Fragen zur Energieversorgungssicherheit der Schweiz» zu erarbeiten. Die Vorlage ist sowohl in inhaltlicher wie auch in finanzieller Hinsicht von unmittelbarer Relevanz für die Hochschulen. swissuniversities nimmt als Konferenz der Rektorinnen und Rektoren der schweizerischen Hochschulen die Gelegenheit zur Stellungnahme darum gerne wahr. 

Generelle Würdigung

swissuniversities begrüsst die Erweiterung von SWEET zu SWEETER.

Die im Rahmen von SWEET unterstützte Forschung bedarf der weiteren Unterstützung im Rahmen eines Förderprogramms, damit die Hochschulen, gemeinsam mit ihren Partnern, ihre Bemühungen fortsetzen und – wie im Bericht zur Vernehmlassung dargelegt – zusätzliche Fragestellungen abdecken können, die im Hinblick auf das Erreichen der Energiestrategie von Relevanz sind. Die Erfahrungen mit SWEET sind durchwegs positiv: Das Förderinstrument erlaubt es, die Herausforderungen im Energiebereich in einer inter- und transdisziplinären Forschungsperspektive anzugehen, zu bündeln und in die für die Energiewende notwendige Systemperspektive einzubetten. Die Hochschulen gehen im Rahmen von SWEET produktive Kooperationen untereinander, mit Forschungsinstituten sowie mit einer Vielzahl von lokalen oder regionalen Akteuren aus Industrie, Wirtschaft und Verwaltung ein. Grösse und Dauer der Projekte erlauben eine Verbindung von Arbeiten an grundlegend neuen Ansätzen und stark anwendungsorientierter Forschung. Damit können ambitiöse, aber vielversprechende Vorhaben umgesetzt werden, die über die im Rahmen der regulären Projektförderung gesteckten Möglichkeiten hinausgehen. 

Es ist swissuniversities aber auch ein Anliegen, auf die für die Hochschulen herausfordernden finanziellen Rahmenbedingungen hinzuweisen: Die für die sich in Vernehmlassung befindende BFI-Botschaft 2025-2028 vorgeschlagenen Beträge für den BFI-Bereich führen zu einem schmerzhaften Abbau der Leistungen der Schweizer Hochschulen. Vor den Hintergrund der angespannten Finanzlage hält swissuniversities mit Nachdruck fest, dass die Genehmigung der für SWEETER vorgesehenen Mittel auf keinen Fall an einem anderen Ort im BFI-Umfeld kompensiert werden dürfen. Dies würde die ohnehin kritische Ausgangslage für die Hochschulen zusätzlich verschlimmern. Dabei fällt auch ins Gewicht, dass Hochschulen, die sich im Rahmen von SWEETER engagieren, im Rahmen dieses Förderprogramms Eigenmittel einsetzen, die damit für ihre Grundaufgaben und für andere Anliegen, die ebenfalls relevant sind und von der Politik eingefordert werden, nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Bericht zur Vernehmlassung hat deutlich gemacht, dass Konsortien auch ohne Mindestvorgaben im Rahmen von SWEET gewichtige Beiträge an Eigen- und Drittmitteln beigesteuert haben. 

Weitere Bemerkungen zur Vorlage

In Ergänzung obiger grundlegender Überlegungen möchte swissuniversities die Vorlage zudem in folgenden Punkten kommentieren. 

  • SWEETER erlaubt die Förderung unterschiedlichster Forschungsgebiete, die an den Schweizer Hochschulen in Bearbeitung sind. Während SWEET stark auf Fragestellungen mit primär technischem Schwerpunkt fokussiert, hat SWEETER dabei eine gezielte und verstärkte Einbindung der Sozial- und Geisteswissenschaften zum Ziel, um «effiziente, erschwingliche, umweltfreundliche und sozialverträgliche Lösungen» bei den Investitionen in den Umbau des Energiesystems zu gewährleisten. swissuniversities begrüsst diesen Fokus und unterstreicht seine Bedeutung. Die Bearbeitung von Herausforderungen im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Umsetzung bildet die Voraussetzung dafür, dass die Energiewende effektiv vorangetrieben werden kann. In den Forschungsarbeiten ist Sozial- und Geisteswissenschaften und transdisziplinären Strategien demnach ausreichend Platz einzuräumen. 

     

  • Im Hinblick auf die vorgesehene Begleitung der Projekte betont swissuniversities die Bedeutung möglichst schlanker Administrationsprozesse. Massnahmen zur externen Qualitätssicherung und Monitoring sind auf ein adäquates Mass zu beschränken, damit die Forschung weiterhin ihren Platz hat. Für die angesprochene Forschungsgemeinschaft ist schliesslich zentral, frühzeitig über Informationen zu den Ausschreibungen zu verfügen und klare Schnittstellen und Ansprechpersonen zu haben. Im Weiteren ist es für die inhaltliche Kohärenz wichtig, dass die SWEETER-Ausschreibungen sowohl inhaltlich wie auch zeitlich mit weiteren Ausschreibungen zur Förderung der Energieforschung in der Schweiz koordiniert werden (z.B. Innosuisse Flagship, Ausschreibungen im ETH-Bereich, Ausschreibungen des BFE und des BAFU).

 

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